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STARKE LADIES IM RING

WESTLING UND DIE WEIBLICHE ROLLE

Frauen sind süß und hilflos. Mit diesem Vorurteil räumen die Ladies auf, für die Kampftraining und ein derbes Auftreten zur Tagesordnung gehören: Professionelle Wrestlerinnen haben dafür gesorgt, dass WWA und WWC schon lange nicht mehr allein durch Männlichkeit definiert werden!

Definierte Muskelberge, vor Kraft strotzende Gliedmaßen, aggressive Blicke.

Dass diese Beschreibungen dem gängigen weiblichen Ideal widersprechen, dürfte klar sein. Dennoch übt weibliches Wrestling seit jeher einen enormen Reiz auf die Gesellschaft aus. Die Ladies der Szene haben die Sportart längst erobert und sie genießen hohes Ansehen.

Aber inwiefern lässt sich das Auftreten weiblicher Wrestlerinnen mit unseren gängigen Schönheitsidealen und Vorstellungen einer echten Lady verbinden? Wir liefern euch die Antwort auf diese Fragen und entführen euch für einen Moment in die Welt wirklich STARKER LADIES.

SCHWÄCHE VS. KRAFT

Geschlechtscharaktere, die im 18. Jahrhundert festgelegt wurden und auf denen auch heute noch Glaubenssätze basieren, von denen wir uns einfach nicht befreien können, sind fest verankerte Richtlinien unserer Gesellschaft. Trotz Emanzipation der Frau gibt es – und das wissen wir alle – noch Schwachstellen im System. Die systematische Ausgrenzung der Frau in Führungspositionen ist beispielsweise immer noch ein unübersehbares Problem unserer Gesellschaft.

Glaubenssätze, von denen wir in diesem Zusammenhang sprechen, sind folgende: Eine echte Lady ist schwach, damit ihr sie Mann retten kann. Eine echte Lady verdient weniger Geld als ihr Mann. Und eine echte Lady regelt Konflikte verbal, statt mit ihren Fäusten.

Die Frauen der Wrestling-Szene widersprechen diesem Rollenbild. Sie verdienen ihr Geld mit inszenierten Kämpfen, ihre Arbeit basiert auf Gewalt. Dabei verkaufen sie sich als starke Persönlichkeiten, verziehen vor Wut ihr Gesicht zu Grimassen, greifen ihren Widersacher mit aller Kraft an und fangen bei blauen Flecken und aufgerissenen Knien wohl kaum an zu weinen.

SCHÖNHEIT VS. STÄRKE

Bei all diesen Unstimmigkeiten handelt es sich nicht um Frauen, die alles tun, um Männern ähnlich zu sein. Nein. Bei Wrestling-Kämpfen treten taffe Frauen auf, die – seien wir mal ehrlich – absolut heiß aussehen. Ein gepflegtes Äußeres, braungebrannte Haut, definierte Muskeln, Kurven und perfekt geschminkte Gesichter.

Aber kann eine Gesellschaft, deren Menschen darauf geprägt sind, Frauen mit gewissen Idealeigenschaften auszustatten, die im Grunde auf Schwäche und Schönheit herunterzubrechen sind, überhaupt Respekt empfinden vor Frauen, die ihr Geld mit einem starken und taffen Auftreten und der Bereitschaft zu Gewalt verdienen? Kann eine Gesellschaft sich befreien von beliebten Abwertungsmechanismen wie der Bezeichnung Mannsweib, die seit Jahrhunderten benutzt werden?

Unsere Antwort lautet: Ja, das kann sie. Denn Rollenbilder sind kein feststehender Begriff und epochenspezifisch. Das heißt, dass in jeder Zeitspanne andere Ideale gelten, sich aber gewisse Glaubensvorstellungen auch über mehrere Epochen halten können. Dennoch ist es heute an der Zeit, den Begriff Mannsweib ein für alle Mal zu begraben und starke und taffe Ladies zu feiern. Und die Wrestling-Damen sind das beste Beispiel dafür!

UNTERHALTUNG VS. SPORT

Böse Zungen behaupten, dass weibliches Wrestling aus dem Grund interessant sei, weil eben eine heiße Frau gegen die andere kämpfe. Wenn auch du zu diesem Typ Mann gehörst, der sich im Übrigen Chauvi schimpft, dann darfst du dich gerne vom Gegenteil überzeugen lassen. Oder bei deiner eingeschränkten Meinung bleiben. Ganz wie du möchtest.

Alle anderen Gents sollten sich vor Augen halten, dass es sich beim Wrestling von jeher um eine Unterhaltungssportart handelt. Und die Wrestlerinnen liefern knallharte und gut konzipierte Shows ab, mit denen sie ihre Zuschauer auf hohem Level entertainen.

WIR HALTEN ALSO FEST: Die Welt braucht mehr starke und taffe Frauen und die professionellen Wrestlerinnen dieser Welt zeigen auf beeindruckende Weise, dass ein Ausbruch aus den bestehenden Rollenmustern vor allem eins ist: Befreiung.

Und deswegen sollten wir aufhören, uns Fragen zu stellen wie: Ist diese spezielle Eigenschaft weiblich oder männlich? Denn die Grauzone ist groß. Gleichzeitig bieten professionelle Wrestling-Shows ein enorm hohes Unterhaltungspotenzial!

Vanessa ist studierte Germanistin/Schwerpunkt Literaturwissenschaft mit dem Nebenfach Geschichtswissenschaften/Schwerpunkt Geschlechtergeschichte. Ihre Leidenschaft für Geschichten jeglicher Art und ihre Liebe zur deutschen Sprache entbrannten bereits in der Grundschule. Heute ist sie Chefredakteurin des GENT'S Magazins und geht ihrer Passion, dem Schreiben, nach. Ihr Ziel: Rollenklischees aufbrechen und Menschen dazu inspirieren, über den Tellerrand zu schauen.

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