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Die Phobie vor’m Urologen

Männer und ihr bestes Stück

Während die Ladies halbjährlich zur Routineuntersuchung beim Gynäkologen ihres Vertrauens erscheinen und anschließend ganz offen über Untersuchungsabläufe und Verhütungsmethoden diskutieren, treibt dem Mann allein der Gedanke an eine Kontrolluntersuchung die Schweißperlen auf die Stirn.

Scham und die Angst vor Krebs lassen selbst die nervenstärksten Männer erblassen. Ein Besuch beim Urologen kommt für viele nur im absoluten Notfall in Frage – nämlich dann, wenn alle Stricke reißen und ein Blick des Facharztes aus den verschiedensten Gründen einfach unumgänglich erscheint. Der Urologe wird somit zur Anlaufstelle im Ausnahmezustand – und die Anmeldung und das Platznehmen im Wartezimmer zur nervlichen Zerreißprobe.


Aber allen Gentlemen, denen bereits beim Lesen schlecht wird, sei eines gesagt:
Der Besuch beim Urologen gleicht keinem Horrorszenarium und – Überraschung – im Wartezimmer befinden sich keinesfalls nur Vertreter des gleichen Geschlechts, die mit hochrotem Kopf auf ihre Füße starren und am liebsten im Boden versinken würden. Die Wartezimmer sind bunt gemischt. Der Urologe behandelt nämlich nicht nur Männer, sondern beide Geschlechter.

Dass der Facharzt täglich nichts anderes tun würde als Penisse abzutasten und die Prostata zu untersuchen, ist falsch. Der Urologe ist nämlich auch die erste Anlaufstelle, wenn sich Blasen- oder Nierenprobleme bemerkbar machen. Damit können sich all diejenigen, die sich bisher gescheut haben, eine derartige Praxis überhaupt zu betreten, aus ihrer Schockstarre lösen.


Muss ich mich untersuchen lassen?


Viele Männer schämen sich vor einem Besuch beim Urologen und betreten die Praxis nur dann, wenn es um Leben und Tod geht. Verspürt der Patient bereits Schmerzen oder stellt Veränderungen an seinem Körper fest – wie Knötchen – sollte der Arzt auf jeden Fall aufgesucht werden.

Um Veränderungen am eigenen Körper überhaupt wahrnehmen zu können, wird ein tägliches Abtasten des Penis und der Hoden empfohlen, um ein Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln.

Denn wer sein bestes Stück nicht kennt, kann auch keine Veränderung feststellen.

Darüber hinaus sollte ab der Volljährigkeit zumindest einmalig ein Urologe zur Kontrolluntersuchung aufgesucht werden, um die Hoden abzutasten.

Mit fortschreitendem Alter ist dann eine Vorsorgeuntersuchung unverzichtbar. Diese wird von den Krankenkassen ab dem 45. Lebensjahr bezahlt. Ärzte raten jedoch bereits ab dem 40. Lebensjahr zu einer Vorsorgeuntersuchung.

Das Risiko von Prostatakrebs steigt zwar mit dem Alter, allerdings können Erkrankungen natürlich auch vor dem 45. Lebensjahr auftreten.

Wird meine erste Untersuchung peinlich?

Den Weg in die Praxis müsst ihr natürlich selbst finden. Aber ist der einmal geschafft, geht alles ziemlich einfach von statten. Nach der Anmeldung wird in einem Gespräch unter anderem geklärt, welche Vorerkrankungen vorliegen, wie hoch der Lustpegel ist und ob es irgendwo zwickt.

Danach erfolgt die Untersuchung, die in der Regel weniger Zeit in Anspruch nimmt. Während ihr zu Beginn noch die Verantwortung getragen habt, herzukommen, könnt ihr diese nun getrost an den Facharzt abgeben. Denn der weiß schließlich am besten, was zu tun ist.

Die meisten Männer machen sich vor der Untersuchung große Sorgen, wie ihr bestes Stück wirkt, welche Form Penis und Hoden im Vergleich zu anderen Patienten haben (der Arzt sieht schließlich Tag für Tag lauter Penisse) und verspüren Panik vor kleineren Unfällen – wie einer plötzlichen Erektion. Dazu kommt die Angst vor einer schrecklichen Diagnose wie Krebs.

All diese Überlegungen sind jedoch völlig unbegründet. Den Facharzt oder die Fachärztin interessiert wohl kaum, ob euer bestes Stück gerade oder gebogen ist. In der Notfallambulanz im Krankenhaus macht ihr euch ja auch keine Sorgen, ob dem Arzt die Form eures Oberschenkels gefällt. Die Kontrolluntersuchung ist also weder peinlich noch Auslöser späterer Alpträume.


Soll ich zu einem männlichen oder zu einem weiblichen Facharzt gehen?

Interessanterweise ist es den meisten Männern schon unangenehm, sich von einem Mann untersuchen zu lassen. Der Schampegel steigt laut Studien allerdings bei dem Großteil der Männer ins Unermessliche, wenn sie von einer Frau untersucht werden. Nichts desto trotz steigt die Zahl der Urologinnen weltweit Jahr für Jahr an. Ein Phänomen, an das sich der Mann zu gewöhnen hat.

Und mal ehrlich: Die Urologin ist während der Untersuchung keine Lady, vor der ihr euer bestes Stück von der Schokoladenseite präsentieren müsst, sondern eine studierte Fachärztin, die sich der Wissenschaft verschrieben hat. Die Form und Farbe eures Penis wird sie wohl kaum interessieren. Wichtig ist bei der Wahl der Praxis also lediglich, ob diese gut zu erreichen ist.

Vanessa ist studierte Germanistin/Schwerpunkt Literaturwissenschaft mit dem Nebenfach Geschichtswissenschaften/Schwerpunkt Geschlechtergeschichte. Ihre Leidenschaft für Geschichten jeglicher Art und ihre Liebe zur deutschen Sprache entbrannten bereits in der Grundschule. Heute ist sie Chefredakteurin des GENT'S Magazins und geht ihrer Passion, dem Schreiben, nach. Ihr Ziel: Rollenklischees aufbrechen und Menschen dazu inspirieren, über den Tellerrand zu schauen.

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