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Kleine Gents und große Ladies

Vom Irrsinn unserer Gesellschaft

Groß soll er sein und im besten Fall auch älter. Die Rede ist von den festgefahrenen Vorstellungen unserer Gesellschaft im Bezug darauf, welche Eigenschaften Frau und Mann mitbringen müssen, um in einer Beziehung miteinander zu harmonieren.

Wie lächerlich diese vorgeschriebenen Rollenzuschreibungen sind, liegt auf der Hand: Der männliche Vertreter muss stark sein, ein Fels zum Anlehnen eben, mächtig wie ein Baumstamm und ebenso groß.

Die – schlanke!- Lady an seiner Seite hat bitte mindestens einen Kopf kleiner zu sein; schließlich soll sie ja auch mal hohe Absätze tragen können, ohne ihren Gatten zu überragen, und damit im Vergleich möglichst hilfebedürftig zu erscheinen. Eine perfekte Symbiose aus Baumstamm und Grashalm eben: der eine fest verwurzelt und unumstößlich – den anderen fegt die erste Brise um.

Wir nehmen euch mit auf eine Reise in die Welt unserer anerzogenen Vorstellungen von Mann und Frau und erklären, warum wir diesen Regeln den Kampf ansagen sollten!

Das war schon immer so – basta!

Diesen Satz dürfte jeder von uns schon einmal gehört haben. Viele Menschen lieben es, Schwachmaten-Gesülze damit zu begründen, dass Oma und Opa es auch schon so gehalten haben.

Dabei liegt es doch auf der Hand, dass wir uns gar nicht weiterentwickelt hätten, wenn alle bei den Einstellungen ihrer Großeltern geblieben wären.

Seit Jahrhunderten wird uns suggeriert, dass der Mann der Starke und die Frau die Schwache sei. Der Größe von Mann und Frau schreiben wir automatisch gewisse Eigenschaften zu: Ein riesiger, muskulöser Mann wirkt kräftig, da körperlich überlegen. Seine kleine Lady schmiegt sich in seinen riesigen Arm und fühlt sich geborgen und sicher.

Einerseits müssen wir uns eingestehen, dass wir teilweise einfach nicht anders können als Größe mit Kraft gleichzusetzen. In unserer Evolutionsgeschichte war die Frau ja schließlich auch darauf angewiesen, sich Schutz bei einem Alphatier zu suchen, das prozentual gesehen häufiger überlebte als seine schmächtigen oder kränklichen Artgenossen.

Andererseits muss aber darauf hingewiesen werden, dass wir uns schon lange nicht mehr auf der Flucht vor wilden Tieren befinden und in Höhlen um unser nacktes Überleben kämpfen. Womit wir wieder beim Thema wären: Zeiten ändern sich – und das ist super!

Kleine Männer – große Frauen

Männer unter 1,80 m können also einpacken und Durchschnittsfrauen sollten der Optik wegen besser permanent den Kopf einziehen? Nicht mit uns, liebe Gents!

Tatsächlich gibt es sogar viele prominente Beispiele, die beweisen, dass Beziehungen zwischen kleinen Männern und großen Frauen perfekt funktionieren. Man denke nur an den Hollywood-Star Jason Statham und das wunderschöne Model Rosie Huntington-Whiteley – ein Traumpaar der Extraklasse. Das Interessante daran: Erfolgreiche, reiche Männer sind im Durchschnitt deutlich kleiner als die Damen an ihrer Seite. Das lässt vermuten, dass Männer, die ihre Ziele im Leben erreicht haben und ganz genau wissen, wer sie sind und wo sie stehen, keinerlei Komplexe hinsichtlich ihrer Größe zeigen. Und genau das selbe Verhalten lässt sich bei den Frauen bemerken. Hollywood-Schönheiten und Damen der Highsociety bauen sich vor den Kameras dieser Welt zur vollen Größe auf und lächeln selbstbewusst ins Blitzlichtgewitter. Wir halten also fest: Reiche Männer und reiche Frauen pfeifen auf das uns eingebläute Rollenklischee. Und genau das gleich sollten wir auch tun.

Stolze Männer – stolze Frauen

Klar, viele Ladies wollen sich in den Armen ihres Liebsten beschützt und sicher fühlen. Und deswegen ist Stärke immer noch ein gefragtes Attribut der Männlichkeit, das die Ladies anzieht wie ein Magnet.

Wir sollten aber kurz innehalten und in uns hineinhorchen, ob dicke muskulöse Oberarme und ein Sixpack wirklich das sind, was die weibliche Fraktion mit Schutz verknüpft. Denn wenn SIE nicht gerade in eine Schlägerei verwickelt ist, in die ER sich brüllend stürzt, um sie zu befreien, stellt sich doch die Frage, ob die Ladies sich nicht viel sicherer fühlen, wenn sie ein mental starker Mann durchs Leben geleitet.

Und damit steht fest: Frauen lieben Männer, die einen gefestigten Charakter haben und sich ihrer Sache sicher sind, die durchsetzungsfähig sind und ihre Herzensdame auch mal vor Frau Mama verteidigen. Und keinen 3x3m-Hulk, der wütend über sein Umfeld fegt.

Alle Männer unter 1,90 m – und das ist der Großteil der deutschen Männer – können also aufatmen und ihre frisch erworbenen Tom-Cruise-Schuhe im Schrank verstauen.

Wort zum Sonntag: Nehmt Abschied von euren Komplexen und seid einfach eines: Mann – und Männlichkeit existiert glücklicherweise im Plural, nicht im Singular!

Vanessa ist studierte Germanistin/Schwerpunkt Literaturwissenschaft mit dem Nebenfach Geschichtswissenschaften/Schwerpunkt Geschlechtergeschichte. Ihre Leidenschaft für Geschichten jeglicher Art und ihre Liebe zur deutschen Sprache entbrannten bereits in der Grundschule. Heute ist sie Chefredakteurin des GENT'S Magazins und geht ihrer Passion, dem Schreiben, nach. Ihr Ziel: Rollenklischees aufbrechen und Menschen dazu inspirieren, über den Tellerrand zu schauen.

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